Die 58. ADAC Knaus Tabbert 3 Städte Rallye machte in diesem Jahr in drei Ländern Station. Auf das internationale Starterfeld mit den besten Piloten aus Deutschland, Österreich und Tschechien warteten 14 Sonderprüfungen mit insgesamt 168 Wertungsprüfungskilometern. Für den Surheimer Hermann Gaßner war es der 42. Start bei der 3-Städte und damit hat der Bayer die meisten Starts bei dieser Traditionsveranstaltung.
Die erste Etappe führte bei schönstem Herbstwetter vom niederbayerischen Waldkirchen (Nähe Passau) in das benachbarte Tschechien. Sechs ultraschnelle Wertungsprüfungen waren zu bewältigen, drei davon in der Nacht. Gaßner, der als Führender im Mitropa Rally Cup (MRC) angereist war, hatte die angepeilte Meisterschaft im Visier und stellte seinen Mitsubishi Evo X kurz vor Mitternacht auf dem 26. Gesamtrang und den vierten Platz in dieser mitteleuropäischen Meisterschaft zur Übernachtungspause in den Parc Fermé.
Wetterwechsel über Nacht: Starke Regenfälle, wolkenverhangener Himmel und teilweise dichter Nebel erwarteten die Teilnehmer am nächsten Morgen. Die durch landwirtschaftliche Fahrzeuge verschmutzen Straßen wurden stellenweise in regelrechte Schlammpisten verwandelt. Nasses Laub sorgte obendrein für den einen oder anderen unerfreulichen „Aha-Moment“ und Unfälle, die aber alle mit Blech- bzw. Karosserieschäden glimpflich ausgingen.
Trotz der widrigen Wetterbedingungen kamen zahlreiche Besucher aus Tschechien, Österreich und Deutschland an die gut ausgeschilderten Zuschauerpunkte und bekamen hochkarätigen Motorsport geboten. Eines der Highlights war der Rundkurs in Julbach, der auf Wunsch des Bürgermeisters mitten durch den Ortskern der Gemeinde in Oberösterreich führte.
Am späten Nachmittag trat leichte Wetterbesserung ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Routinier Gaßner auf den 16. Gesamtrang vorgearbeitet und war in der MRC-Wertung mit nur noch 7,5 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz auf Platz drei vor den letzten zwei Wertungsprüfungen.
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Auf den schwierigen Strecken und im Kampf um die Plätze kamen alle drei Titelanwärter des Mitropa Rally Cup auf der vorletzten Prüfung von der Strecke ab. Gaßner übernahm die Führung und schaltete den „Angriff Modus“ aus.
Erleichterung auf der Zielrampe im „Nordischen Zentrum Jägerbild“ (einem Skigebiet in Breitenberg), die nur 72 der gestarteten 109 Teams erreichten. Gaßner/Thannhäuser gewinnen mit dem Mitsubishi Evo X die Klasse NC1, siegen in der DRM National und in der Mitropa Rally Cup Wertung. Die Entscheidung um die „Mitropa-Krone 2022“ fällt am letzten Oktober Wochenende im italienischen Bassano del Grappa.
Weitere Erfolge konnten aus dem Gassner Motorsport Tross die Teams Martin Kainz/Dietmar Moch mit ihrem Mitsubishi Evo VII, Michael Hinderer mit Beifahrer Otmar Hoff im Mitsubishi Evo X, sowie Gerd Sonntag mit Co-Piloten Jürgen Nolte erzielen, worüber sich Teamchef Hermann Gaßner freute. (kartha)
Fotos von Matthias Österreicher